Lernfalle „Vermeidungsstrategie
Studenten kennen die Situation: Sie WISSEN, dass sie MÜSSEN. Doch was eigentlich? Lernen, ein Referat vorbereiten, studieren, wissenschaftlich arbeiten? Vielleicht alles zusammen? Fakt ist: Lernende sind, egal, ob an der Universität oder an der Schule, Menschen. Unsere Spezies geht nur allzu gern den Weg des geringsten Wiederstandes, immer in der Hoffnung auf das nötige Glück in Form einer guten Note oder zumindest Anerkennung.
Im Zeitalter der sozialen Medien ist das Thema „Vermeidungsstrategie“ zudem öffentlicher denn je. Egal, wie wir damit umgehen, egal, ob wir den Kaffee neben dem Buch und einem „Eigentlich müsste ich ja lernen…“ fotografieren und auf Instagram posten oder uns auf facebook ewig lang darüber auslassen, was wir schon alles geleistet haben: Lernen und Arbeiten war noch nie so präsent wie heute.
Forscher haben herausgefunden, dass die typische Vermeidungsstrategie jedoch nicht immer mit purer Faulheit zu begründen ist. Manchmal haben wir auch Angst. Doch wovor?
Vermeidungsstrategie als psychologisches Phänomen
Gibt es sie wirklich? Die Angst zu lernen? Und wenn ja: Was bringt sie dem Menschen? Sollte eure Form der Vermeidungsstrategie wirklich psychologisch zu begründen sein, könnten sich hier Versagensängste breitmachen. Immerhin ist es ein wenig beruhigender, eine schlechte Note erhalten zu haben, nur weil auf das Lernen verzichtet wurde, oder?
Die Angst, trotz Anstrengung, nicht zu bestehen, ist für viele Studenten allgegenwärtig. Viele sehen hierin den absoluten „worst case“ und fühlen sich als Versager bestätigt, wenn es ihnen nicht gelungen ist, eine Prüfung trotz ausreichender Vorbereitung zu bestehen.
Hier hilft nur eines: Konfrontation und eine kontinuierliche Steigerung des Selbstbewusstseins. Oder anders: Lernen, Prüfung ablegen und auf das berühmte Quentchen Glück hoffen. In den meisten Fällen beruhigt das „Wissen um das Wissen“ so sehr, dass die Note automatisch besser als erwartet ausfällt.
Die besten Tipps gegen die klassische Vermeidungsstrategie
Zugegeben: In den meisten Fällen ist nicht die Psyche, sondern die Verhaltensgewohnheit des Studenten Schuld an der Vermeidung. Daher gilt es, hier an wohl einem der ältesten Probleme der Menschheit ins Auge zu blicken und dem inneren Schweinehund das Fürchten zu lehren.
Tipp 1: Pause von den sozialen Netzwerken!
Ja, es tut weh, im 21. Jahrhundert den „Abmelden“-Button zu drücken. Dennoch solltest du dir für die Lernphase angewöhnen, nicht auf facebook, twitter und Co. erreichbar zu sein. Besonders „gefährlich“ ist es zudem auch, vor dem Lernen ein Bild von deinem Lernequipment zu schießen. Weshalb? Immerhin möchtest du doch sicherlich alle fünf Minuten wissen, wer alles dein Bild geliked hat, oder? Zudem könnte die beste Freundin dich erreichen wollen. Daher: Wenn überhaupt poste NACH deiner Lernsession dein zufriedenes Gesicht, wenn du die Bücher final zugeschlagen hast. Dann kannst du auch wieder -ganz legitim- auf die lobenden Kommentare deiner Freunde antworten.
Tipp 2: Zusammen lernen, aber nicht ablenken lassen!
Zusammen lernen kann extrem effektiv sein. Immerhin könnt ihr euch untereinander austauschen und so Wissenslücken schließen. Besonders wichtig ist jedoch, dass sich diese Wissenslücken auf den zu lernenden Stoff und nicht auf die Abendplanung beziehen. Zugegeben: Gerade dann, wenn es sich bei euch eben nicht um eine „Zwangslerngruppe“, sondern um eine echte Freundschaft handelt, kann es schon mal schwer sein, private Themen außen vor zu lassen. Nehmt euch am besten vor, möglichst rasch (und dennoch natürlich konzentriert) durch den Stoff zu kommen. So bleibt im Anschluss auch mehr Zeit für Klatsch und Tratsch.
Tipp 3: Das Wetter ist zu schön zum Lernen? Dann ab an die frische Luft – mit Buch!
Wer hat eigentlich die Regel aufgestellt, dass du nur drinnen lernen darfst? Du bist weder im Grundschulalter, noch hast du Hausarrest! Also: Raus an die frische Luft! Setze dich in ein Café oder auf eine Wiese und nimm dein Lernequipment gleich mit. So kannst du -ganz nebenbei- an deiner Sommerbräune arbeiten und gleichzeitig deinen Notendurchschnitt verbessern. Ausreden wie: „Ich lerne heute Abend, wenn es regnet!“ zählen nicht mehr… und werden ohnehin so gut wie nie eingehalten.
Tipp 4: Zeitmanagement ist alles
Niemand lernt gern unter Zeitdruck… und das musst du auch nicht. Unnötiger Zeitdruck führt bei den meisten Menschen ohnehin zu einer Trotzhaltung oder zur Resignation. Daher ist es, besonders auch im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten, wichtig, sich einen Zeitplan zu setzen. Dieser sollte nicht nur die einzelnen Lern- und Schreibabschnitte, sondern auch die notwendigen Pausen beinhalten. Somit musst du nicht unnötig schieben, sondern kannst dich ganz „legal“ auf die nächste anstehende Lernunterbrechung freuen.
Tipp 5: Kommunikation mit dem Dozenten hilft so gut wie immer!
Du kommst mit einem Thema überhaupt nicht zurecht und schiebst genau dieses deswegen immer vor dir her. Hier kann es helfen, mit dem Dozenten zu sprechen bzw. Lernangebote in Anspruch zu nehmen. Sicherlich weißt du schon bald nicht mehr, weswegen du genau diesen speziellen Bereich so lange vor dir hergeschoben hast.
Fazit
Dass es angenehmere Wege gibt, die Freizeit zu planen, als zu lernen, ist den meisten Menschen klar. Fakt ist jedoch auch: Durch das bloße Aufschieben kann sich deine Lage noch verschlechtern. Daher gilt es nun, der „Angst“ ins Auge zu sehen, Ablenkungen abzuschalten und optimistisch zu starten.
[…] Kommilitonen sitzen in der Sonne, während du lernen musst? Entweder sind sie tiefenentspannt oder planen anders als du. Fakt ist: Gutes Zeitmanagement ist kein Hexenwerk und nicht nur im studentischen Alltag wichtig. […]