Die mündliche Prüfung im Schwerpunktbereich ist die letzte Teilleistung eurer Schwerpunktbereichsprüfung und beendet damit euer Universitätsstudium. Die mündliche Prüfung erstreckt sich dabei auf alle Pflichtfächer des Schwerpunktbereichs und auf die von euch gewählten Wahlfächer.
Zumeist wird in den Prüfungsordnungen der Universitäten sowohl eine Zeitvorgabe der mündlichen Prüfung pro Prüfling, als auch eine Maximalanzahl von Prüfungsteilnehmern bestimmt. Dies hat vor allem den Grund, die Prüflinge nicht unnötig durch eine zu lange Prüfung zu strapazieren. Es kann zum Beispiel geregelt sein, dass jeder Prüfling eine Prüfungszeit von 20 Minuten pro Prüfer hat und die Prüfung insgesamt nicht mehr als 5 Prüflinge umfassen darf.
Die Ausgestaltung der mündlichen Prüfung unterscheidet sich dabei nicht nur zwischen den Universitäten, sondern auch zwischen den verschiedenen Prüfern. Es kann vorkommen, dass der Reihenfolge nach geprüft wird, d.h. jeder Prüfling wird die für ihn vorgesehene Zeit abgefragt und dann wird zum nächsten Prüfling übergegangen. Dies ist eine sehr stressfreie Variante einer Prüfung, da man nicht die gesamte Prüfung hindurch aufmerksam sein muss und auch durchaus ein wenig mehr Zeit für seine eigene Falllösung oder These hat, ohne Angst haben zu müssen, dass die Frage gleich weitergereicht wird.
Die andere Art der Prüfung ist, dass durcheinander geprüft wird. Dabei wird eine Frage, wenn sie ein Prüfling nicht beantworten kann, an den nächsten weitergereicht, der sie dann beantworten muss. Der große Vorteil dabei ist, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass man ein Thema bekommt, zu dem man gut Bescheid weiß. Problem dabei ist jedoch auch, dass auch die Wahrscheinlichkeit höher ist, mehrere Fragen zu bekommen, die man nicht beantworten kann. Auch ist diese Prüfungsart anspruchsvoller, da man als Prüfling ununterbrochen aufmerksam sein muss, da die Möglichkeit besteht, jederzeit mit der Frage konfrontiert zu werden. Beide Prüfungsarten haben ihre Vor- und Nachteile. Also lasst euch überraschen, da ihr sowieso nicht beeinflussen könnt, wie eure mündliche Prüfung abläuft.
Weiterhin kann zwischen den Universitäten unterschiedlich sein, wie viele Prüfer in einer solchen Prüfung sitzen. Dabei ist die Anzahl der Prüfer davon abhängig, wie viele Schwerpunktbereiche und zum Teil auch wie viele Unterschwerpunktbereiche man hat. Allen gleich ist jedoch, dass in einer Prüfung wohl immer mindestens zwei Prüfer sitzen. Dies ist schon allein dadurch bedingt, dass es eine faire Prüfung sein soll und kein Prüfling aus unsachlichen Gründen besser oder schlechter als ein anderer bewertet werden soll.
Wie bereite ich mich auf die mündliche Prüfung vor?
Abgesehen davon, dass ihr abermals den vollständigen Stoff eures Schwerpunktbereichs lernen müsst (siehe oben bei der Aufsichtsarbeit), kommt bei der mündlichen Prüfung hinzu, dass die Schwierigkeit darin besteht, das erlernte Wissen schnell und verständlich abzurufen und zu erläutern. Das muss geübt sein. Ihr könnt innerhalb eurer Lerngruppe eine mündliche Prüfung simulieren oder ihr besucht extra darauf angelegte Universitätsveranstaltungen. Wenn ihr einen solchen Aufwand nicht betreiben wollt, könnt ihr euch auch von jemandem abfragen lassen (zum Beispiel mit Karteikarten). Dabei gibt es wieder kein Patentrezept. Ihr müsst erproben, was für euch am besten funktioniert.
Ihr solltet jedoch nicht die Situation einer mündlichen Prüfung unterschätzen. Ihr müsst auf direkte Fragen antworten können. Dabei habt ihr nicht so viel Zeit, wie in einer schriftlichen Prüfung, in der ihr euch eure Argumente gut überlegen könnt. Ihr müsst dabei lernen, eure Antworten zu entwickeln. Wenn ihr beispielsweise die Antwort sofort wisst, so schnellt trotz allem nicht gleich mit einem Stichwort heraus. Der berühmte Knochen vor dem Hund ist hier nicht gefragt. Glänzt mit eurem Wissen und entwickelt eure Antworten. Jedoch auch nur dort, wo dies möglich ist. Die Fragen der Prüfer zeigen euch, was sie von euch erwarten. Das gleiche gilt für die Beantwortung von Fragen, die ihr nicht sofort wisst. Gebt nicht auf, sondern versucht euch verbal an das Problem heranzutasten. Schweigen oder die Frage abzulehnen, kommt bei Prüfern selten gut an.
Bei allem gilt, dass ihr Ruhe bewahren solltet. Lernt nicht die Nacht vor der Prüfung durch. Es bringt meist nichts, außer Augenringe und schlechte Konzentration am Tag der Prüfung. Geht den Abend vorher zeitig schlafen. Steht so auf, dass ihr genügend Zeit früh morgens habt, um in Ruhe zu frühstücken und euch fertig zu machen. Hetzerei am frühen Morgen bringt euch nichts als Kummer und Sorgen!