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Die Aufsichtsarbeit – Examensklausur

Die Aufsichtsarbeit ist eine schriftliche Klausur, die sich mit den Pflichtfächern des Schwerpunktbereichs befasst. An manchen Universitäten werden zwei Aufsichtsarbeiten geschrieben, wobei dann die Examenshausarbeit entfällt (beispielsweise an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz).

Zumeist muss man sich für die Aufsichtsarbeit anmelden, da damit die Abschlussprüfung eingeleitet wird. Zwar ist die Examenshausarbeit, sollte diese gefordert sein, auch ein Teil der universitären Prüfung, jedoch bedarf es bei dieser keiner Anmeldung bei der jeweiligen zuständigen Stelle (oft das jeweilige Prüfungsamt der Universität). Bei der Anmeldung müsst ihr einen Antrag auf Zulassung zur Abschlussprüfung ausfüllen und alle erforderlichen Leistungsnachweise vorlegen. Die speziell geforderten Nachweise solltet ihr in eurer Prüfungsordnung nachlesen. Manchmal sind sie auch in dem Antrag angegeben. Dabei können unter anderem gefordert sein:

  • Zwischenprüfungszeugnis
  • Erfolgreiche Absolvierung der Großen Übungen bzw. derjenigen Großen Übung, die hinsichtlich des Fachbereichs eurem Schwerpunktbereich am nächsten steht
  • Ablegen der Fachsprache

Bei der Aufsichtsarbeit handelt es sich zumeist um eine fünfstündige Klausur, in der euer erlerntes Wissen zum Schwerpunktbereich abgeprüft wird.

Seht die Klausur nicht als Übel an, sondern nehmt sie als Chance, euer erlerntes Wissen endlich zeigen zu können und dafür bewertet zu werden. Der Schwerpunkt zeichnet sich dadurch aus, dass ihr zwischendurch kaum Leistungsüberprüfungen habt, es sei denn, es wird eine Art Klausurenkurs an eurer Universität angeboten. Mit der Aufsichtsarbeit habt ihr nun  endlich die Chance einen ersten Schritt auf das Ende eures Studiums, nämlich das Erste Staatsexamen, zu tätigen.

Wie bereite ich mich am besten auf meine Aufsichtsarbeit vor?

Aufgrund der hohen Bedeutung der Aufsichtsarbeit für die Schwerpunktbereichsprüfung und somit auch für eure Erste juristische Staatsprüfung, solltet ihr mit viel Disziplin an die Lernarbeit gehen. Dazu müsst ihr  eine Lernstrategie entwickeln, die euch am besten zusagt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manchen Studierenden helfen Karteikarten. Von diesen gibt es unterschiedliche Ausfertigungen. Es gibt sogenannte „Shorties“, auf deren Vorderseite eine Frage gestellt wird, die auf der Rückseite beantwortet wird. Es gibt jedoch auch ausführliche Karteikarten, die einem Kurzlehrbuch ähneln. Manchen Studenten hilft es auch, sich eigene Karteikarten zu schreiben. Sie lernen zum einen durch das Lesen der Lehrbücher/ Skripten oder ähnlichem, zum anderen lernen sie durch das Schreiben auf Karteikarten nochmals. Dabei liegen die Geschmäcker weit auseinander.

Es gibt auch die Möglichkeit, in Lerngruppen/ Arbeitsgemeinschaften gemeinsam den zu lernenden Stoff durchzuarbeiten. Dabei könnt ihr diese auf unterschiedliche Art und Weise aufbauen. Ihr könnt euch gegenseitig Fälle stellen und diese dann in der Gruppe zusammen lösen. Ihr könnt euch die Definitionen abfragen und ähnliches.

Sinnvoll ist in jedem Fall, einen Klausurenkurs zu besuchen, soweit dieser an eurer Universität angeboten wird. Das Schreiben von Klausuren ist immer eine gute Möglichkeit, sich selbst zu zeigen, ob man schon den Stand des Wissens hat, den man für eine Klausur braucht. Auch ist dies eine gute Möglichkeit, um zu sehen, ob man mit seiner Zeiteinteilung zurechtkommt oder nicht. Falls es keinen solchen Kurs an eurer Universität gibt, so könnt ihr euch entweder in der Gruppe gegenseitig Fälle stellen (die einschlägigen juristischen Zeitschriften bieten da ein Übermaß an Übungsfällen) oder ihr sucht euch selbst einen Fall aus und bearbeitet diesen unter Klausurbedingungen.

Es ist auch sinnvoll bestimmte Vorlesungen innerhalb eures Schwerpunktbereichs noch einmal vor eurer Aufsichtsarbeit zu besuchen. Oft lassen Dozenten aus Versehen einen Tipp zur Klausur fallen oder Hinweise darauf, wer die Klausur stellt. Das kann im Zweifel der entscheidende Vorteil sein, den ihr nutzen könnt, um euer Lernpensum darauf einzustellen.

Wichtig ist bei allen Lernmethoden, dass ihr wirklich lernen müsst. Niemand nimmt euch das ab. Plant euch dabei vor allem die Zeit richtig ein. Es gibt Studierende, die brauchen viel Zeit zum Lernen und andere schaffen es, den Prüfungsstoff innerhalb weniger Wochen/ Tage zu bewältigen. Als Tipp: Zählt euch im Zweifel zu der ersten Gruppe, das erspart euch viel Panik und schlechte Noten.

Auch hier solltet ihr versuchen, euch vor der Verzweiflung zu schützen. Lernen kann einen auf Dauer frustrieren. Sucht euch eine Möglichkeit einen Ausgleich zu schaffen. Auch hier gilt wieder, macht Sport oder trefft euch mit Freunden oder tut etwas, was euch genügend Verschnaufpausen verschafft, so dass ihr frisch in den nächsten Lerntag starten könnt.

Auch die Aufsichtsarbeit wird an den verschiedenen Universitäten unterschiedlich bewertet. So muss diese an manchen Universitäten bestanden werden (beispielsweise an der Universität Bremen), an anderen Universitäten zählt die Durchschnittspunktzahl aus den beiden schriftlichen Prüfungsleistungen (beispielsweise an der Ludwig-Maximilians-Universität München.